Einladung: "Was erzählst du: Steiermark?" - Gesprächsreihe in sieben steirischen Museen
Wir haben Viktoria Krenn, Anita Niegelhell und Albert Gramer, die seit 11 bzw. 20 Jahren die Geschicke der Kulturvermittlung im Landeszeughaus, Museum für Geschichte und Volkskundemuseum lenken, sowie Claudia Ertl gemeinsam mit Sandra Fetsch in derselben Funktion in Schloss Eggenberg interviewt.
Was bedeutet "Kunst- und Kulturvermittlung" für euch?
Wichtigste Aufgabe von Vermittlung ist es ja immer, Beziehungen herzustellen – zwischen den Objekten und den Menschen, die sie anschauen und erfahren wollen. Individuell angepasst an jede Gruppe führen wir dialogische Rundgänge, Workshops, interaktive Entdeckungsreisen durch, kommen ins Gespräch und bringen die Ausstellungen den Besucher*innen näher.
Ihr habt die Veranstaltungsreihe "Was erzählst du: Steiermark?" mitgestaltet. Was gibt es zu erleben und welches Konzept verfolgt ihr?
Die Reihe wurde eigens für das Projekt "Wer bist du: Steiermark?" entwickelt und schon der Titel verrät das Programm: Es geht darum, ins Reden, ins Erzählen zu kommen. Ausgehend von den für das Projekt des Museumsforums Steiermark ausgewählten Objekten wollen wir auch wissen: Was steckt hinter diesen Objekten? Warum sind sie für die jeweiligen Museen so besonders wichtig, warum wurden sie ausgewählt und was gibt es darüber hinaus noch zu erzählen? Grundlage dieses Konzeptes ist, dass übers Reden und Erzählen nicht nur die Menschen, sondern auch die Dinge und die Menschen zusammenkommen und dass wir alle dabei sehr viel über die Steiermark und ihre Geschichte/n erfahren können.
Einladungskarte - la bloom design
Könnt ihr uns schon Schwerpunkte verraten?
Auf jeden Fall wollen wir mit den Menschen, die in den und rund um die Museen in den Regionen mit so viel Einsatz und Herzblut tätig sind, ins Gespräch kommen, über ihre besonderen "Objekte" – aber natürlich auch (weit darüber) hinaus, nämlich über das Leben in der Steiermark.
Gerade was das Tempelmuseum und den Frauenberg in Leibnitz anbelangt, ist es spannend, über Kontinuitäten zu sprechen. Nicht nur den Ort betreffend oder seine spannende Rolle über die Jahrhunderte hinweg, sondern auch in Hinblick auf die Bilder und Motive, die uns immer wieder, auch heute noch, begegnen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit einem gemeinsamen Nachmittag beim Brotbacken nicht nur antike Rezepte ausprobieren, sondern durch Gespräche tatsächlich Lebensrealitäten greifbar machen können.
Was gibt es in der Projekt-Ausstellung im Grazer Volkskundemuseum zu sehen?
Das Tolle an dieser Ausstellung ist, dass sie sichtbar macht, wie vielfältig und spannend die Steiermark ist und wie viele unterschiedliche Geschichten es hier zu erzählen gibt. Das ist auch die Aufgabe der Veranstaltungsreihe: Wir wollen noch ein bisschen mehr als in der Ausstellung die Geschichten selbst und die Möglichkeiten, sie zu erzählen, in den Vordergrund rücken. Darauf freuen wir uns sehr!
Ausstellungssujet: "Wer bist du: Steiermark?" im Volkskundemuseum am Paulustor, Graz (Foto: Thomas Caks HD Drohne, Alexandra Riewe)
Was erlebt ihr als besonders knifflig an dieser Aufgabe?
Da wir ja meist in Graz im Einsatz sind, finden wir es besonders spannend, in die Museen in den steirischen Regionen zu fahren. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Museen und auch der ausgewählten Objekte ist es besonders herausfordernd, einen verbindenden Bogen zwischen allen Veranstaltungen zu spannen, sodass es für jedes einzelne Museum genau das richtige Format wird und trotzdem auch etwas Gemeinsames entsteht, das alles verbindet.
Weshalb zahlt es sich aus, unbedingt dabei zu sein?
Um die Vielfalt und Vielfältigkeit der Steiermark kennenzulernen, gibt es vielleicht keine bessere Möglichkeit. Diese spannenden Objekte aus unterschiedlichen Regional- und Privatmuseen werden vermutlich nie wieder alle zusammen an einem Ort zu sehen sein.
Viktoria, Anita und Albert – ihr seid auch für die Programme der Kulturvermittlung in der Ausstellung im Volkskundemuseum am Paulustor zuständig. Gibt es Highlights, die ihr bereits ankündigen wollt?
Wir haben sowohl für Schulklassen als auch für Individualbesucher*innen einiges geplant. "Von Ölkühen, Froschlampen und Grablöwen" wird beispielsweise das Programm für die Volksschulen heißen, bei dem die Kinder die Steiermark auf ganz besonders spannende, pfauchende und schillernde Art und Weise kennenlernen werden. Aber auch die Älteren kommen nicht zu kurz beim Rundgang "Wer bist du Steiermark und wenn ja, wie viele?" Für unsere Individualbesucher*innen haben wir eine Fixführung im Programm, bei der die Steiermark von A bis Z entdeckt wird.
Über die Veranstaltungsreihe "Was erzählst du: Steiermark?"
Faszinierende Museumsobjekte aus dem Projekt "Wer bist du: Steiermark?" bieten uns viel Gesprächsstoff für Erzählungen rund um Geschichte/n von Stadt, Land, Region und Menschen: Welche Bedeutung haben die Gegenstände und welche Zusammenhänge werden deutlich? Welche Fragen stellen sie an die Welt, an jede*n von uns? Und: Was könnten wir zurückfragen?
Terminvorschau:
18.05.2024: Gespräch im Stadtmuseum Weiz
14.06.2024: Gespräch im Stadtmuseum im Alten Rathaus, Eisenerz
29.06.2024: Gespräch im Dachstein Museum Austriahütte, Ramsau am Dachstein
31.07.2024: Gespräch im Museum Sensenwerk Deutschfeistritz
29.08.2024: Gespräch im Heimat.Museum im Tabor, Feldbach
14.09.2024: Gespräch im Murauer Handwerksmuseum
25.10. 2024: Gespräch im Tempelmuseum Frauenberg, Leibnitz
Weitere Information und Anmeldung im jeweiligen Museum
sowie unter info@museumsforum-steiermark.at
Foto 1-2: Dienstreise ins Stadtmuseum Weiz zwecks Planung der ersten Veranstaltung am 18. Mai, Foto: UMJ/A. Gramer
Weitere Fotos: Thomas Caks HD Drohne