Das Stelldichein im Grazer Volkskundemuseum am Paulustor
Was hat dich besonders daran gereizt, die Ausstellung zum Projekt "Wer bist du: Steiermark?" zu kuratieren?
A.R.: An dem Projekt sind viele Sammlungen und Museen in der Steiermark beteiligt, die nicht Teil des Joanneums sind. Die sind alle aus dem Interesse an der Sache entstanden, sozusagen ohne Mandat aus dem Engagement regionaler Gemeinschaften oder Privatpersonen, da liegt viel "Herzblut" drinnen – damit kann ich mich sehr gut identifizieren.
Du kennst und begleitest das Projekt schon von Anfang an und warst auch Mitglied der Jury, die im Februar 2023 aus 117 Einreichungen 50 Objektgeschichten ausgewählt hat. War das eine schwierige Aufgabe?
A.R.: Absolut! Ich habe mir nicht nur die Einreichungen angeschaut, sondern darüber hinaus versucht, mir ein Bild über Inhalte und Arbeitsfeld der jeweiligen Sammlungen zu machen. Im demokratischen Prozess der Jury sind natürlich nicht alle "meine Lieblinge" auch ausgewählt worden. Aber ich stehe zu der Auswahl.
Die Begriffe "Kuratieren" und "Kurator*in" stehen heute für verschiedene Arbeitsfelder. Möchtest du uns verraten, welche Aufgaben derzeit und in nächster Zeit auf deiner Agenda stehen?
A.R.: Die letzten beiden Jahre stand das Projekt "Herbert Eichholzer – Blaupause" in Eisenerz in meinem Fokus, hier entsteht derzeit eine zusammenfassende Publikation. Mit "NOSW – Nie Ohne Seife Waschen" werden auch 2024 wieder vier vergnügliche sonntägliche Kulturausflüge für das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark stattfinden.
Gibt es etwas besonders Kniffliges bei diesem Projekt zu lösen? Etwas, das dich vor große Herausforderungen stellt oder etwas, auf das du dich besonders freust?
A.R.: Es soll gelingen, 50 sehr heterogene Objekte in einem einzigen Saal auszustellen, übergeordnete Themenfelder darzustellen und die bisher entstandenen Videos zu integrieren, ohne die Exponate theoretisch zu überfrachten, sondern sie vielmehr unmittelbar in Szene zu setzen – das ist Herausforderung und Freude zugleich.
Kannst du uns bitte Ausblicke und Einblicke in den Status quo geben? Wann wird die Ausstellung eröffnet und wo wird sie zu sehen sein?
A.R.: Die Ausstellung wird am 24. April 2024 um 19 Uhr im Volkskundemuseum eröffnet. Gleichzeitig sind aber auch alle beteiligten Museen und Sammlungen Partner*innen der Ausstellung. Manche Objekte sind zu groß, um sie nach Graz zu verlegen, diese werden durch Ersatzobjekte stellvertreten und sind am Originalschauplatz zu besichtigen.
Gibt es sonst etwas, was du uns noch mit auf den Weg geben möchtest?
A.R.: Diese Ausstellung, die mit der Frage antritt: "Wer bist du Steiermark?", besteht aus vielen seltenen, interessanten und sehr eigenartigen Objekten, aber vor allem auch aus den Geschichten, die mit diesen verbunden sind. Daraus ergibt sich ein Mosaik, das uns erzählen kann, wie und wer wir Steirer*innen sind.
Vielen Dank, liebe Alexandra, dass du dir (über Weihnachten!) Zeit für uns genommen hast. Wir wünschen dir gutes Gelingen und freuen uns auf unsere Zusammenarbeit!
Mehr zur Ausstellung findet ihr hier.
